Männliche Ausdruckskraft zeigt sich in Entscheidungsfreude und Entschlossenheit sowie dem Mut zur Umsetzung. Diese Eigenschaft ist nicht geschlechtspezifisch einzuordnen, denn ob Mann oder Frau, jeder trägt sowohl weibliches und männliches Potenzial in sich. Je mehr der Mensch sich über diese Polaritäten bewusst ist und die scheinbar völlig gegensätzlichen Eigenschaften in sich erkennt, zulässt und letztendlich vereint, ruht in sich. Er/sie kann sein/ihr ganzes Pontenzial ausschöpfen, sich in der Gesellschaft einbringen, Aufmerksamkeit und Anerkennung erfolgen wie von selbst.
Wir alle kennen persönliche Erlebnisse in privaten und beruflichen Situationen, wenn wir ganz in dem aufgehen, was wir gerade tun oder sind. Handeln & Wirken verschmelzen, Tun und Sein bilden eine unzertrennliche Synergie. Wir wirken authentisch, sym- und emphatisch. Unser Charisma wirkt magnetisch in seiner Ausstrahlung. Wir fühlen den Flow, welcher im Umfeld als Erfolg definiert wird.
Entscheidend geprägt wird diese Eigenschaft bereits in der frühesten Kindheit. Wenn die eigenen Eltern, vor allem der väterliche Teil, unseren Rücken stärken, Vertrauen in uns haben und dieses auch mitteilen, verankern wir ganz natürlich diese männliche Kraft des Holzelements. Es ist eine äußerst vitale Kraft, wenn nicht sogar die bahnbrechendste. Ähnlich wie der verwurzelte Same zum idealen Zeitpunkt im Frühjahr aufspringt und seine Triebe durch die Erde ans Sonnenlicht bohrt, voller Vertrauen von Erde und Sonne gleichermaßen genährt zu werden.
Doch wie kommen wir in dieses Gefühl, in diesen erwünschten Zustand, wenn die derzeitige Lebenssituation so gar nicht danach aussieht? Wenn wir nicht uns auf wunderbare Weise von unseren Eltern gefördert wissen oder wussten? Wenn hierbei noch Ungeklärtes bis dato verdrängt wurde? Eine kurze Bemerkung am Rande:
Das Verhältnis zu den Eltern, vorrangig zum Vater, prägt entscheidend das Verhältnis zum Vorgesetzten – bei Selbständigen in manchen Fällen zum Auftraggeber.
Wie können wir aus dieser mental-emotionalen Gedankenschlaufe aussteigen, wenn wir den Alltag als mühevoll empfinden, private und familiäre Umstände uns zusätzlich überfordern? Wenn der Hinweis, uns an schöne und erfolgreiche Momente zu erinnern, eher frustriert und noch tiefer in die mentale und emotionale Dunkelheit drückt?
3 wirkungsvolle Schritte, welche ich als Maßnahme immer wieder in meinen Coachings empfehle:
Bewusst werden
Nehmen Sie sich mindesten eine viertel besser eine halbe Stunde Zeit und schreiben alles auf, was Sie derzeit stört, was Sie bedrückt, was Ihnen auffällt. Nehmen Sie keine Rücksicht auf die Wortwahl, schreiben Sie Ihre Wut, den Ärger, die Fassungs- und Hoffnungslosigkeit unverblümt auf. Formulieren Sie die Worte an die Person, welche diese Gefühle in Ihnen auslöst. Nehmen Sie dabei „kein Blatt vor den Mund“. Ausser Ihnen liest es keiner. Doch in dem Moment schaffen Sie sich persönlich Erleichterung…
Am besten befassen Sie sich mit einer einzigen, ganz akuten Situation – aus dem Berufs- oder Privatleben.
Nachdem alle Emotionen auf dem Blatt niedergeschrieben sind, legen Sie das Blatt zur Seite, atmen Sie tief durch, gehen ein paar Schritte, bestenfalls kurz aus dem Raum. Bereiten Sie sich einen Café oder Tee und befassen Sie sich den weiteren Tagesverlauf n i c h t mehr mit diesem Thema.
Akzeptanz
Am Folgetag oder auch einigen Tagen später holen Sie den Zettel der Notizen wieder hervor. Wie haben Sie sich in der Zwischenzeit gefühlt? Mussten Sie erneut an die Situation denken und kamen erneut die ungewünschten Gefühle hoch?
Stellen Sie sich nun einen Stuhl vis-a-vis von sich. Dieser symbolisiert den Platz des Gegenübers, an welchen die Zeilen gerichtet sind. Halten Sie ein weiteres leeres Blatt bereit.
Nun wechseln Sie ihren Sitzplatz und setzen sich genau auf diesen Stuhl, der ihnen gegenüber steht. Bleiben Sie mindestens 1-2 Minuten sitzen und fühlen Sie in sich hinein. Nun identifizieren Sie sich mit der Person, der die Zeilen gelten. Atmen Sie tief durch. Nehmen Sie nun das Blatt und lesen Sie die Worte bewusst und langsam.
Wie fühlen Sie sich? Beobachten Sie genau, wie Sie sich fühlen, welche Worte, welche Rechtfertigungen Ihnen unter Umständen in den Sinn kommen.
Nehmen Sie nun das leere Blatt und schreiben alles auf, was aus Ihnen herauskommt – SIE SIND nun die andere Person. Bitte spontan und ohne große Überlegungen alles notieren, mag dies noch so unsinnig und unverständlich erscheinen. Sollten Ihnen keine Worte einfallen, beschreiben Sie einfach, wie Sie sich fühlen.
Dann bleiben Sie bewusst noch 1 Minute auf dem Stuhl sitzen, atmen tief und lange aus. Danach setzen Sie sich wieder auf den ursprünglichen Platz, nehmen wieder Ihr eigenes Ich in Besitz, atmen nochmals tief durch. Legen Sie nun das Blatt wieder zur Seite. Stehen Sie wieder auf, gehen ein paar Schritte, wenn möglich in die Natur. Gönnen Sie sich etwas Gutes, einen Café, ein Eis, ein leckeres Gebäck… Befassen Sie sich im weiteren Tagesverlauf n i c h t weiter mit dem Thema.
Kritische Reflexion
Nach einer oder mehreren darüber geschlafenen Nächten nehmen Sie beide Blätter wieder zu sich. Nehmen Sie nun einen dritten Stuhl, stellen diesen zwischen die beiden vorigen Plätzen – dies hat eine symbolische Kraft und wirkt auf das Unterbewusstsein ein. Fühlen Sie sich nun in die Rolle eines neutralen Beobachters ein und lesen das gesamte Geschriebene nochmals erneut. Ohne dieses zu bewerten, nur lesen und aufnehmen.
Dann stellen Sie die entscheidenden Fragen:
– Ist es wirklich wahr? Ist es so, wie beschrieben? Oder ist es jeweiliges eine subjektive Empfindung?
– Wie wäre es, wenn die subjektive Empfindung fallen gelassen werden kann?
– Wie ist die Situation wirklich? Bitte ohne Wertung …
– Wie können die Personen in der Situation aufeinander zugehen, nachdem die Emotionen, die subjektiven Meinungen und Empfindungen fallen gelassen wurden?
Schreiben Sie – ohne tieferes Nachdenken – alles auf, was Ihnen nun in den Sinn kommt. Alles … auch scheinbar Unpassendes …
Nun legen Sie alle 3 Blätter wieder zu Seite und gehen, nach einer kurzen Pause, Ihrem Tagwerk wieder nach und lassen gedanklich los…
In den nächsten Tagen und Wochen beobachten Sie, was sich tut, ob oder ob nicht. Schreiben Sie auf, was Ihnen besonders auffällt. Vor allem im Hinblick des Leichterwerdens bei sich selbst …