Während meines erneuten Aufenthalts zur Vorbereitung künftiger Seminare im herrlichen Südfrankreich kam für mich – während eines sehr starken Unwetters, von welchem europaweit die Medien berichteten – der Geistesblitz:
BALANCE – alles im manifesten Leben strebt nach Balance.Gerade die südlich-europäischen Gefilde sind bekannt für Wetterextreme jener Art, welche wir in den mittleren gemäßigten Zonen mittlerweile auch zu spüren bekommen.
Nach Monaten der Trockenheit und Hitze, der Sonne pur, was der Urlauber halt so besonders schätzt, schüttet die Natur Land und Leute mit dem nassen Ausgleich wieder zu. So sind die Wasser-Reservoire wieder gefüllt, der Boden wieder für die Pflanzen mehr als befeuchtet, der Überschuss der Fülle fließt ab, wenn er es denn kann. Vorsorglich wurden nicht umsonst die Gräben und Abflusskanäle um die Dörfer so breit und tief gezogen. Manch unbedachter Tourist verlor sich mit seinem mobilen Gefährt schon darin beim Einparken…

Die manifeste Welt der Dinge, welche wir mit unseren physischen Sinne erkennen, fühlen und hören können ist in Bewegung, im steten Wandel, in der Entwicklung und Entfaltung, aber auch am Zusammenbrechen, Auseinanderfallen, am Rückzug. Wie der Atemfluss die Lungen füllt und zusammenzieht beim Ein- und Ausatmen, so geschieht die stete Waagschale. Yin&Yang – wenn die Kraft der einen Seite am höchsten Punkt ist, kippt nicht das System, sondern übernimmt der gegensätzliche Teil die Aufgabe des Ausgleichs, Gleichgewicht suchend, doch auch hier nur für einen Moment. Denn auch der Gegenpart entfaltet sich bis zum Break Even, danach dem Rückzug folgend, um den Platz für den Partner (manche nennen es Gegner) frei zu machen. Ein Tanz des immer wandelnden Prinzips von Yin & Yang.

Doch wenn wir werten, einen Teil bevorzugen, den anderen gar ablehnen, einseitig leben, kommt es zur Disbalance. Das stärkste Element im Kreislauf der Elemente kann nun, bedingt durch die duale Disbalance, seine destruktive Kraft ungehindert ausbreiten. Wir sehen dies bspw. im globalen Klimawandel-Prozess, welcher nun deutlich die Weltgemeinschaft zum Handeln aufruft. Durch unbewusste und somit für uns schädlichen Einfluss in Naturabläufe, bekommen wir dies auch wieder zu spüren. Flüsse laufen über, Städte versinken, Menschen ertrinken, wenn sie nicht rechtzeitig Sicherheit suchen resp. bekommen.
Der Körper wird zudem nicht leistungsschwach durch ausschliessliche Mangel-Ernährung oder übermässigem Fastfood. Der Stress mit seinen unnatürlichen Hormonausschüttungen, Mineralien- und Vitaminraub an wichtigen Organen, Knochen und Kreislaufleitbahnen verursacht letztendlich die Disbalance, was wir Krankheit nennen. Krankheit ist jedoch kein Wesen oder Zustand, welcher uns urplötzlich heimsucht. Ähnlich wie ein Schatten, die Dunkelheit nur durch schwaches oder fehlendes Licht entsteht.

Was hält diese Metapher nun für uns bereit?

Die Südfranzosen leben es für mich in einer wundersamen Weise vor. Sie sind auf die heftigen – dennoch natürlichen – Wetterkapriolen eingestellt, sie nehmen es an, geben sich hin. Sie wissen – ganz schnell wandelt es sich wieder zum herrlichen Blau des Himmels und lauschigen satten Farbwelt des Terroirs, der spiegelglatten Meeresoberfläche mit leicht kräuselndem Wellenschlag.

Wenn wir achtsam sind – heisst vor allem stets bewusst im Jetzt zu leben, zu handeln, zu sein, können wir die Harmonie erahnen, fühlen, sehen, welche in unserem Innern weilt. Das innere Bild, das Gefühl prägt das Außen (wir nennen es Idee oder Intuition). Wenn wir gelernt haben, dass Sicherheit als auch die Antwort auf alle unsere Fragen ausschliesslich aus dem Innen hervorgeht, können wir letztendlich uns vertrauen, immer genau das Richtige im richtigen Moment zu tun. Sollte es dann nicht wie gewünscht passieren, gibt es stets die neue Wahl, die Neuentscheidung und das daraus fruchtende Handeln.

Es sind oftmals die Gefühle, welche uns scheinbar nicht gut tun, uns ängstigen – somit bleiben wir lieber bei den Dingen und Situationen, wie Sie sind. Verdrängen wir die Emotionen jedoch nicht, sagen JA zum gegenwärtigen Moment, können wir intuitiv erfassen, was uns aus dem Takt bringt, unbewusst ängstigt, uns nervt.

Nehmen Sie doch den Raum – ihre individuellen Wohn- und Lebensräume – zu Hilfe. Blicken Sie mal wie ein Gast hinein und sich um. Unterstützen die eigenen vier Wände Sie (noch)? Wissen wir doch, dass durch die gezielt-bewusste Raumgestaltung unsere Harmonie im Inneren wieder lebendig und abrufbar wird.
Lesen Sie gerne mehr in meinem aktuellen Raumpsychologischen Tipp Gleichgewicht der Räume

Vertrauen Sie sich selbst, sie haben schliesslich den weiten Weg bis heute zu diesem Moment geschafft. Dafür können wir uns mal richtig loben und verwöhnen, oder?
Ich trinke darauf einen leckeren südfranzösischen Petit Café – und Sie?